von Jess
Nach über 11 Jahren an der Seite von mir ist Mázli im Sommer 2019 gestorben.
Sie hatte gerade noch Ben kennen gelernt und war dabei sich an das Vanlife zu
gewöhnen, bevor sie vollkommen unerwartet bei einem schrecklichen Autounfall ums Leben kam.
Mázli hat vieles mit mir durchgemacht über ein ganzes Jahrzehnt auf diesem Planeten. Sie war wirklich immer an meiner Seite. Nur all zu viele Dummheiten in meiner Jugend hat sie mir verziehen, als ich meinen Seelenhund mit vierzehn Jahren bekam. Nie hat sie mich im Stich gelassen. Mázli kam als Familienhund und ging mit mir als Partner fürs Leben. Ihr dickes Fell hat sie mehr als einmal gerettet. Damit meine ich nicht nur die Bissverletzungen, die sie sich unfreiwilligerweise und absolut unschuldig über die Jahre zugezogen hatte. Auch so manch anderen, unangenehmen Lebensabschnitt, den sie ausschließlich mir zu verdanken hatte, hat mein Seelenhund schlussendlich immer gut überstanden. Bis auf den Letzten.
Die schwarze Maus war einer der Gründe für Nature.Impulse. Sie war der Grund für einen neuen Weg durch den Alltag, bei dem ich dem Impuls folgen wollte, der mich in die Natur treibt. Viel zu viele Jahre war Mázli viel zu lange alleine gewesen. Daheim. Und hat gewartet, dass ich von der Arbeit komme. Ohne einen Mucks harrte sie die letzten Jahre stundenlang aus, vom Lob der Nachbarn über ihr tolles Verhalten hatte sie nie viel gehabt. Mázli wollte immer nur zu mir. An meine Seite. Und nie mehr weg. Da sie nicht jagen oder streunern ging, war sie schon immer der Inbegriff eines treuen Partners, eines Begleiters fürs Leben. Selbst bei meinem großen Hobby dem Geocachen half die kluge Maus mit. Vor vielen Jahren bildete ich Mázli spaßhalber zum Suchen und Holen von Gegenständen aus, was mein treuer Seelenhund schnell auch auf die Dosen beim Geocachen anwenden konnte. Das Reisen und Wandern nach meinem Ausstieg sollten ihr auf ihre alten Tage noch viel Freude bereiten und mir die Chance geben, ihr jeden Tag aufs Neue zu beweisen, dass auch ich eine treue Begleiterin an ihrer Seite sein kann.
Leider kam es - wie nur all zu oft im Leben - vollkommen anders als gedacht und Mázli bekam nicht mehr die Chance die große weite Welt zu entdecken. In meinem Herzen trage ich sie aber bei mir. Am Ende eines jeden Tages, wenn ich in den Himmel schaue, denke ich an sie und werde sie nie vergessen.
Nach ihrem Tod habe ich begonnen mich selbst richtig kennenzulernen und begriffen, was mein Seelenhund wirklich für mich war. Den Schmerz über ihren Tod kann ich bis heute nicht ertragen und habe das erste halbe Jahr, nachdem sie vermutlich schon lange über die Regenbogenbrücke gesprungen war, kein Wort über meinen geliebten Seelenhund verloren. Mit meinem Verlust konnte ich mich lange Zeit nicht auseinandersetzen. Ich habe viel zu lange verdrängt, was mit einem Mal unkontrollierbar aus mir herausbrach. Nach diesem Erwachen wusste ich, dass ich etwas ändern muss und habe begonnen das Trauerportal Zur Regenbogenbrücke einzurichten. Stück für Stück will ich meine Gedanken und Gefühle aufschreiben und mir damit helfen den Verlust meines Seelenhundes zu verarbeiten.